Über die Jahrzehnte ging die dänische Mehrheit in Südschleswig verloren. Als Ergebnis des Ersten Weltkrieges und des Friedensvertrages von Versailles (1919) wurde 1920 eine Volksabstimmung über den staatsrechtlichen Verbleib des nördlichen Teils der Provinz Schleswig-Holstein durchgeführt.
Aber auch wenn die Bevölkerung sich mehrheitlich für die Zugehörigkeit zum Deutschen Reich entschied, vermochte dies nicht die politische Arbeit zu beenden. Dänische Bürger kandidierten weiterhin erfolgreich zu den Wahlen.
Nach 1933 war eine wirkliche politische Arbeit aber nicht mehr möglich. Der Minderheit wurden von den nationalsozialistischen Machthabern Plätze in ihren Marionetten-Gemeinderäten zugewiesen. Ein großer Teil der bisherigen Arbeit musste im Stillen und Verborgenen weitergehen. Viele der wenigen Widerstandkämpfer kamen in den Kriegsjahren aus dem Kreis der politisch aktiven des dänischen Bevölkerungsteils.
Nach der Befreiung erlebten die dänischen Politiker eine neue Blütezeit. Bei der ersten demokratischen Wahl 1946 stimmte die Mehrheit der heimischen Bevölkerung für die Kandidaten des Südschleswigschen Vereins (SSV) und der dänischgesinnten Sozialdemokratischen Partei Flensburgs (SPF). In der Stadt Flensburg und in vielen Gemeinden gab es eine dänische absolute Mehrheit. Bei der Landtagswahl 1947 erhielt die dänisch orientierte Bewegung ca. 33 % der Stimmen im Landesteil Schleswig bzw. 55 % der einheimischen Stimmen.
Damit die dänischen Kandidaten auch die Möglichkeiten und Rechte anderer Parteien genießen konnten, wurde ihnen von der britischen Militärregierung auferlegt, eine Partei zu gründen: den SSW.