Press release · 22.03.2017 “Die kriegen einfach den Hals nicht voll”
Der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms, warnte heute davor, die Westküste als Windkraftregion schlecht zu reden. Die Schließung des Senvion-Standorts Husum sei eine kapitalistische Entscheidung zulasten der Beschäftigten.
„Die Westküste ist und bleibt die attraktive Windenergieregion schlechthin“, sagte Harms in der heutigen aktuellen Stunde des Landtags. Wer die Senvion-Schließung nutze, um mit der Landesregierung abzurechnen, der würde nicht nur Tatsachen verklären, sondern seinen Wahlkampf vor allem auf dem Rücken der Senvion-Beschäftigten betreiben. „Was wir jetzt brauchen, ist parteiübergreifende Unterstützung für die vielen Familien, die von eiskalten Entscheidung des Senvion-Konzerns betroffen sind“, so Harms.
Behauptungen aus der Opposition, die Landesregierung habe nicht genug getan, um die Westküste industriepolitisch voran zu bringen, seien schlicht falsch, so Harms.
Allein in dieser Wahlperiode sei die Anzahl der Beschäftigten in der Windenergiebranche in Schleswig-Holstein von 14.000 auf 18.000 gestiegen. 6000 davon allein in Nordfriesland. Die Zusammenarbeit mit Hamburg um die Windmesse habe sich mitnichten als Katastrophe, sondern als fruchtbar erwiesen. Und: „ Husum ist die erfolgreichere der beiden Messen. Sie ist stets ausgebucht und stark frequentiert“, gab Harms zu bedenken.
Aus infrastruktureller und wirtschaftlicher Sicht sei das Aus des Husumer Senvion-Standorts nicht zu begründen. Die hafenmäßige Anbindung in Husum sei perfekt, ebenso die Breitbandanbindung. In Husum-Schwesing und St. Peter Ording stünden gut funktionierende Offshore-Flughäfen zur Verfügung, das Ausbildungsniveau in der Region sei hoch.
Lars Harms mahnte die Opposition zum ehrlichen Umgang mit dem Thema. Die Betriebsniederlegung in Husum habe weder mit Verkehrsanbindungen oder Landespolitik zu tun:
„Das Husumer Senvion-Werk schreibt schwarze Zahlen, dennoch will Senvion lieber Betriebsstätten in Portugal errichten. Die Wahrheit ist: Die kriegen einfach den Hals einfach nicht voll“, so Harms.