Speech · 23.09.2020 E-Sport und Indoorsporthallen mitdenken

Wir wünschen uns, dass die Kommunen reichlich Gebrauch von den Investitionsfördermitteln machen, damit Schleswig-Holstein ein attraktives Sportland bleibt!

Lars Harms TOP 20+50 - Bundesinvestitionspakt Sportstätten 2020 und     Sportentwicklungsplan für Schleswig-Holstein (Drs. 19/2395)

Die Landesregierung legt nun einen umfassenden Sportentwicklungsplan für unser Land vor. Dieser ist nicht nur von der Seitenzahl her umfassend, sondern vor allem auch in Bezug auf die Inhalte. In einem Zeitraum von rund zwei Jahren, wurden 42.000 Bürgerinnen und Bürger in Schleswig-Holstein befragt. Das ist in der Tat eine ganze Menge und das ist auch gut so. Denn nur so können die zugrunde gelegten Umfragen auch in die Tiefe gehen. Das sieht man auch am Ergebnis. Erwachsene, Schüler, Schulen, Sportvereine und auch Kreissportverbände wurden befragt, mit dem Ziel, die künftigen Anforderungen an ein zeitgemäßes Sporttreiben in sämtlichen Bereichen des Sports zu analysieren. Wie steht es also um den Sport in unserem Land? Grundsätzlich ganz gut. Es stellt sich heraus, dass ein großer Teil der Bevölkerung sportlich aktiv ist oder zu mindestens vor hat, sich sportlich zu betätigen. Darüber hinaus genießt der Sport ein gutes Ansehen. Und auch den Sportstätten geht es lange nicht so schlecht, wie viele zunächst glauben mögen. Trotzdem gibt es aber einen hohen Bedarf, die Sportstätten auf einen modernen Stand zu bringen. Das war ein Grund, dass die Vorgängerregierung das Thema Sport massiv vorangetrieben hat. Noch nie gab es eine höhere Sportstättenförderung als in den vergangenen acht Jahren. Eine gute Ausgangsposition also. 
Im Bericht wird jedoch auch deutlich, dass es hier und da noch Luft nach oben gibt, wenn wir es als Landespolitik wirklich ernst meinen, Schleswig-Holstein zu einem echten Sportland zu küren. Es stimmt natürlich, dass die Menschen durch den Sport zusammenkommen. Jedoch fehlt oftmals der Blick über den Tellerrand. Das wird ganz besonders deutlich in den Antworten in Bezug auf E-Sports. Das Unverständnis ist groß. Das ist aus Sicht des SSW bedauerlich. Ich persönlich glaube, es fehlt hier weiterhin an Berührungspunkten und einem echten Austausch. Viele Sportvereine haben den E-Sport anscheinend noch nicht kennengelernt. Ich denke, beide Seiten könnten von einer Begegnung auf Augenhöhe profitieren. Meiner Meinung nach, wäre es eine gute Aufgabe für die Sportministerin unseres Landes, hier für eine Zusammenführung zu sorgen und so eben auch Vorurteile abzubauen. 
Schließlich geht es immer auch um die Zukunft und die Nachhaltigkeit des Sports. Wir dürfen uns eben nicht auf den in der Strategie genannten hohen Werten der Sportbeteiligung ausruhen. Sondern es geht auch darum, dass in Zukunft noch Sport betrieben wird in unserem Land. Und dazu braucht es die Jugend. Die Jugendarbeit in Bezug auf den Sport ist essentiell. Dazu brauche ich jetzt nicht noch weit ausholen, nur eben so viel, dass der E-Sport auch mitgedacht werden muss, insbesondere wenn es um die Beteiligung von Jugendlichen geht.  Hier gibt es in der Tat noch Luft nach oben. 

Wobei sich beim Thema Luft, noch ein weiteres Manko im Sportbereich Schleswig-Holsteins anschließt: das jahreszeitenunabhängige Training. Wir Schleswig-Holsteiner kennen es zu genüge, bei uns im Norden ist es eben oftmals nass und dunkel. Wir brauchen daher vermehrt Flutlichtanlagen für unsere Sportplätze im Land. Und auch ein vernünftiger Kunstrasenplatz gehört einfach dazu. Ebenso wie Indoorsporthallen. Denn einige Sparten laufen im Sommer richtig gut und hängen dafür im Herbst und Winter umso mehr durch. Auch hier gibt es noch Luft nach oben. Ein richtiger Schritt in die richtige Richtung, ist daher die Ankündigung der Sportministerin eine kombinierte Beachvolleyball- und Leichtathletikhalle in Kiel zu bauen. Bislang gibt es in Schleswig-Holstein nämlich keine Leichtathletikhalle. Was für Leichtathleten und Fans natürlich bitter ist. Ähnliches gilt für den Beachvolleyball. Denn hier sollen auch im Winter Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten geschaffen werden. Vor diesem Hintergrund führt auch kein Weg an der Nutzung vom Bundesinvestitionspakt Sportstätten 2020 vorbei. Daher auch der gemeinsame Antrag. Hier wünschen wir uns dann aber auch, dass die Kommunen hier reichlich Gebrauch von den Investitionsfördermitteln machen, damit Schleswig-Holstein ein attraktives Sportland bleibt.

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