Press release · 13.05.2015 Mehrsprachigkeit ist ein echter Bonus, kein Malus
Der SSW hat die Kommunen aufgefordert, den von der Landesregierung beschlossenen „Handlungsplan Sprachenpolitik“ für Regional- und Minderheitensprachen aktiv zu unterstützen.
Dies geht aus einer Resolution hervor, die der SSW-Hauptausschuss auf seiner gestrigen Sitzung in Schleswig einstimmig beschlossen hat.
Der kürzlich von der Landesregierung beschlossene Handlungsplan Sprachenpolitik sieht vor, die Regional- und Minderheitensprachen des Landes zu stärken und noch besser in den schleswig-holsteinischen Alltag zu integrieren.
Dies soll insbesondere durch eine durchgängige Verankerung der Regional- und Minderheitensprachen im Bildungssystem geschehen, von der Kindertagesstätte bis zur Hochschule.
Ferner wird Schleswig-Holstein offiziell mehrsprachig: So sollen sich die Bürgerinnen und Bürger im Land künftig auch in dänischer, friesischer oder niederdeutscher Sprache an die Behörden wenden können ohne für Übersetzungskosten aufkommen zu müssen. Auf diese Weise wird Mehrsprachigkeit in SH auch personalpolitisch zu einem wichtigen Kriterium:
„Denn bei Einstellung oder Fortbildung mehrsprachiger Mitarbeiter fallen auch in den Amtsstuben keine Übersetzungskosten an – zugleich wird auch unter den jungen Menschen die Attraktivität gesteigert, Mehrsprachigkeit bereits in der Ausbildung zu erwerben“, erläuterte der Vorsitzende des SSW im Landtag, der Husumer Lars Harms, der die Resolution vorstellte.
Wichtig sei, dass der Handlungsplan von den Kommunen auch angenommen und mit Leben gefüllt wird. Dies gelte nicht nur für den Schriftverkehr, sondern auch etwa für die Aufstellung mehrsprachiger Orts- und Hinweisschilder.
„Unsere Sprachenvielfalt in Schleswig-Holstein ist bundesweit einmalig und damit auch ein echtes Alleinstellungsmerkmal in der Außendarstellung. Auch deshalb ist es richtig und wichtig, unsere Sprachen sicht- und erlebbar zu machen. Eine mehrsprachige Beschilderung unterstreicht den weiten Horizont, für den wir hier im echten Norden international so bekannt und beliebt sind. Mehrsprachigkeit ist also ein echter Bonus, kein Malus“, so Harms.