Press release · 14.09.2013 Resolution: Sprachenland Schleswig-Holstein entwickeln
Die Sprachenvielfalt in Schleswig-Holstein ist bundesweit einmalig. Neben dem Hochdeutschen und den Minderheitensprachen Dänisch, Friesisch und Romanes gibt auch die plattdeutsche Sprache dem Land einen kulturellen Reichtum, der man viel besser pflegen und nutzen kann, als es heute der Fall ist. Im Koalitionsvertrag der Küstenkoalition haben die Regierungspartner deutlich gemacht, dass das Land allen Menschen die einzigartige Sprachenvielfalt des Landes zugänglich machen und dieses Alleinstellungsmerkmal zur Darstellung des Landes nach außen hervorheben will.
- Der SSW-Landesparteitag begrüßt, dass das Land dabei ist ein Konzept für das „Sprachenland Schleswig-Holstein“ zu erarbeiten. Wichtig ist dabei, dass Landesregierung und die Kommunen diese Sprachenvielfalt stärker in der Öffentlichkeit nutzen.
- Um die in Schleswig-Holstein beheimateten Minderheiten- und Regionalsprachen zu schützen und zu fördern fordert der SSW-Landesparteitag, dass mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden für Kindergärten, die eine in ihrer Region beheimateten Minderheiten- und Regionalsprache vermitteln.
- Trotz klarer Vorgaben der Europäischen Sprachencharta ist die Präsenz der dänischen und friesischen Sprache in den Medien weiterhin ein ungelöstes Problem. Die Minderheiten erheben Anspruch auf eine Berichterstattung über Ereignisse und aktuelle Themen in Schleswig-Holstein auf Dänisch und Friesisch. Dem öffentlich-rechtlichen NDR kommt dabei eine besondere Verantwortung zu. Der SSW-Landesparteitag fordert die Landesregierung dazu auf, intensiv dafür zu arbeiten, dass die Minderheiten in Zukunft im Rundfunkrat des NDR vertreten sind.
Begründung:
Sprache ist die Grundlage von Identität und Kulturträger Nummer eins ist und die Nutzung der eigenen Sprache kommt einem Menschenrecht gleich. Der Blick über den Tellerrand zu anderen Minderheiten in Deutschland und Europa zeigt, dass Schleswig-Holstein noch weit vom Standard entfernt ist, wenn es darum geht, dass die Sprachen im Alltag präsent und nutzbar sind.
Der SSW-Landesvorstand den 03.09.2013