Press release · 06.02.2003 Slowenischer Radiosender darf nicht geschlossen werden
Mit völligem Unverständnis reagierte der SSW-Landtagsabgeordnete Lars Harms auf Meldungen, dass der slowenischsprachige Radiosender dva in Kärnten vor dem Aus steht und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Senders seit Montag für ihren Radiosender in den Hungerstreik getreten sind.
Etwas mehr als vier Jahre ist dva auf Sendung. Bei einem Aufenthalt in Kärnten konnte ich mich davon überzeugen, wie wichtig dieser Sender für die slowenische Minderheit in Kärnten ist. Durch das Radio hat die slowenische Sprache und Kultur in Kärnten wichtige Impulse erhalten, die auch in anderen Regionen mit Minderheiten große Beachtung gefunden haben. Sollte der Sender geschlossen werden, hat dies auch eine europäische Dimension und würde Österreich nicht gut zu Gesichte stehen., sagte der friesische Landtagsabgeordnete.
Der Österreichische Rundfunk (ORF) beendete am Ende des vergangenen Jahres das Kooperationsprojekt Minderheitenradio in Kärnten und entzog so dem Radiosender dva die finanzielle Grundlage. Derzeit gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Senders das Programm auf ehrenamtlicher Basis, um so den Fortbestand des Senders zu ermöglichen.
Man kann einen Radiosender nicht ehrenamtlich betreiben. Es ist die ureigenste Aufgabe eines Staates dafür zu sorgen, dass auf die Minderheiten in den Medien angemessen berücksichtigt werden. Deshalb muss das Kooperationsprojekt auch weitergeführt werden. Hier muss die österreichische Bundesregierung handeln. Der slowenische Radiosender darf nicht geschlossen werden, forderte der Abgeordnete des Südschleswigschen Wählerverbandes.