Pressemitteilung · 03.02.2017 Bildungspolitischer Wahnsinn

Zu den bildungspolitischen Vorhaben des derzeitigen CDU-Spitzenkandidaten Daniel Günther (SHZ vom 03.02.2017, Seite 1) erklärt die bildungspolitische Sprecherin des SSW im Landtag, Jette Waldinger-Thiering:

Dass die CDU die Bildungslandschaft am liebsten mit dem Pflug umgestaltet, statt sich an tatsächlichen Bedarfen von Lehrpersonal, Schülern und Eltern zu orientieren, hat in Schleswig-Holstein ja leider Tradition. Insofern war ich auf einiges gefasst. 

Doch was Daniel Günther jetzt auf den Tisch gelegt hat, ist schlicht Wahnsinn. Man kann es gar nicht deutlich genug sagen: Mit dieser CDU droht unserem Land der Weg zurück in die bildungspolitische Steinzeit. 

Dass sich die Gymnasien in jahrelanger harter Arbeit auf G8 eingespielt haben und mittlerweile richtig gute Ergebnisse abliefen, ist Daniel Günther egal. Er will zurück zu G9. 

Dass Eltern die Wahlfreiheit haben, ihr Kind inklusiv oder in einem Förderzentrum beschulen zu lassen, und dass die Inklusion dank multiprofessioneller Teams riesige Fortschritte gemacht hat, ist Daniel Günther egal. Er will die Kinder zurück in die Förderzentren beordern. 

Dass die Lehrerbildung mittlerweile grundlegend modernisiert wurde um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, ist Daniel Günther egal. Er will seinen Gymnasiallehrer zurück. 

Eines muss man dem derzeitigen Spitzenkandidaten der CDU lassen: Die gewollte Aufmerksamkeit hat er erreicht. Nun kennt ihn womöglich jeder: Den CDU-Spitzenkandidaten, dem die Schüler, Studierenden, Eltern und Lehrer gleichermaßen egal sind. Herzlichen Glückwunsch. 

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