Pressemitteilung · Kiel · 28.03.2024 Einigung im kommunalen Bus-Tarifkonflikt: Verkehrswende braucht gute Arbeitsbedingungen
Zur Einigung von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern im Tarifkonflikt bei den schleswig-holsteinischen Busunternehmen erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Wir begrüßen die Einigung im Tarifkonflikt zwischen ver.di und den Arbeitgebervertretern, die nach langen Verhandlungen zu einem guten Ergebnis geführt haben. Das Resultat ist ein gutes Signal für die Beschäftigten und die Fahrgäste.
Wir begrüßen insbesondere, dass bei dem Streitthema Wochenarbeitszeit ein tragfähiger Kompromiss gefunden wurde, denn gerade bei der Arbeit im Schichtbetrieb sind die Belastungen besonders hoch. Eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit ist aus gesundheitlichen Gründen besonders wichtig, um Belastungen zu vermindern; sowohl für die Beschäftigten, als auch für ihre Familien und Angehörigen, deren Leben ebenfalls vom Schichtdienst beeinflusst wird. Darüber hinaus führt diese Reduzierung auch zu mehr Sicherheit für die Fahrgäste und die Verkehrsteilnehmer*innen. Wir freuen uns, dass die Arbeitsbedingungen insgesamt durch diesen Tarifabschluss verbessert werden. Dadurch leistet die Einigung einen wichtigen Beitrag zur Attraktivierung der Arbeit des Fahrpersonals.
Die Streiks waren für alle Beteiligten eine Belastung. Aber offensichtlich war es notwendig, dass die Beschäftigten von ihrem Streikrecht Gebrauch gemacht haben, um diese Verbesserungen zu erreichen. Wir hätten uns eine konstruktivere Haltung der Arbeitgeber gewünscht: Es passt nicht zusammen, dass in der Politik einerseits die Verkehrswende gefordert wird – mit einem wesentlich höheren ÖPNV-Anteil am Gesamtverkehr – und andererseits eine gerechte Bezahlung und angemessene und familienfreundliche Arbeitsbedingungen verweigert werden. Diesbezüglich werden die Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite sich noch einmal mit sich selbst und ihren Prinzipien auseinandersetzen müssen.“