Pressemitteilung · Kiel · 04.04.2023 Der Kieler Wohnungsmarkt braucht mehr als Tropfen auf dem heißen Stein

Auch wenn die Fertigstellung von Wohnungen an der Hörn grundsätzlich eine gute Nachricht ist, muss die SSW-Ratsfraktion feststellen, dass angesichts des massiven Wohnraumbedarfs auf dem Kieler Wohnungsmarkt mehr nötig ist, als nur einzelne Projekte mit Wohnungen im unteren dreistelligen Bereich. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Ratsherr Marcel Schmidt:

„Die Nachrichten von Fertigstellungen einzelner Wohnungsbauprojekte im Kieler Stadtgebiet – wie an der Hörn oder Marthas Insel – sind grundsätzlich gut und hilfreich für den Kieler Wohnungsmarkt, aber in Anbetracht des trotz allem immer noch fehlenden Wohnraums unterm Strich viel zu wenig. Wir wollen die Hörnbebauung keineswegs schlecht reden, aber die Situation am Kieler Wohnungsmarkt ist und bleibt äußerst angespannt. Die Rot-Grüne Mehrheitskooperation hat beim Thema Wohnungsbau fünf Jahre nahezu alle Anträge abgelehnt, die wir und andere Oppositionsfraktionen in die Ratsversammlung oder die Ausschüsse eingebracht haben; in regulären sowie auch in Haushaltssitzungen.

Allen Jubelns über die Fertigstellung einzelner Projekte zum Trotz stehen wir beim Wohnungsbau vor einem Scherbenhaufen. Die Lage war noch nie so kritisch. Zu Beginn der Wahlperiode wurde viel zu viel Zeit vertrödelt mit einer sperrigen Ampelkooperation, die sich allzu gerne und viel zu häufig selbst blockiert hat und im Ergebnis nur wenig geleistet hat. Die Coronakrise und der russische Angriffskrieg in der Ukraine haben dieses wichtige Zeitfenster geschlossen, in dem ein steuerndes Eingreifen seitens der Politik noch leichter möglich war.

Wir stehen angesichts der Kostenexplosionen für Bauvorhaben und bei den Mieten und Nebenkosten – hier sei mit den Vorgängen um die LEG in Gaarden nur ein Beispiel zu nennen – vor einer unglaublich schwierigen Situation. Wir brauchen jetzt eine beherzte Wohnungspolitik, eine Kieler Wohnungsgesellschaft, die endlich aktiv wird und aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und Vorfahrt für den sozialen Wohnungsbau. Es reicht nicht mehr aus, nur die einzelnen Tropfen zu feiern, die auf dem heißen Stein verdampfen.“

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