Rede · 23.02.2017 Die Stärkung der Busverkehre ist für uns ein Schwerpunkt

Flemming Meyer zu TOP 13, 43, 53, 54 u 55 - Vorlagen zum ÖPNV und zur Mobilität im ländlichen Raum

Wir wollen, dass das Land explizit den kommunalen Aufgabenträgern des ÖPNV zusätzliche Mittel für die Busverkehre zur Verfügung stellt, um nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen.

Uns liegen heute verschiedene Anträge vor rund um das Thema Mobilität sowie der Gesetzentwurf in zweiter Lesung zum Sondervermögen MOIN.SH. Damit haben wir eine Spanne der unterschiedlichsten Aspekte von ÖPNV und SPNV bis hin zur E-Mobilität. 

Als erstes möchte ich auf das Sondervermögen eingehen, das in erster Lesung in der Januarsitzung debattiert wurde und im Finanzausschuss sowie im Wirtschaftsausschuss beraten wurde. Prinzipiell wurde von den kommunalen Spitzenverbänden die Errichtung eines Sondervermögens zur Förderung von Mobilität begrüßt. Jedoch sollte nach deren Auffassung das Sondervermögen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und daher für den gesamten öffentlichen Nahverkehr, einschließlich der Busangebote ausgedehnt werden. Diesen Punkt hat die CDU aufgegriffen und einen entsprechenden Änderungsantrag vorgelegt.

Die Stellungnahme der Kommunalen Spitzenverbände kann ich mir nur so erklären, als dass sie die Debatte anscheinend nicht verfolgt haben und vor allem den Koalitionsantrag nicht kennen – Drucksache 18/5000, „Schleswig-Holstein auf einem guten Weg zu mehr Bus und Bahn“. Dort haben wir deutlich gemacht, wie die zusätzlichen Mittel verteilt werden sollen. Wer den Antrag gelesen hat, stellt fest, dass neben MOIN.SH, die Stärkung der Busverkehre für uns einen eigenen Schwerpunkt darstellt. Wir wollen, dass das Land explizit den kommunalen Aufgabenträgern des ÖPNV zusätzliche Mittel für die Busverkehre zur Verfügung stellt, um nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen. Diese Mittel sollen ab 2017 um 5 Millionen Euro erhöht und dynamisiert werden. Wir geben den kommunalen Aufgabenträgern damit mehr Flexibilität, um den Busverkehr in ihren Bereichen noch besser zu gestalten. Aus diesem Grund sehen wir keine Notwendigkeit das Sondervermögen über den SPNV hinaus auszuweiten. 

Um es nochmal deutlich zu machen, wir errichten das Sondervermögen, um damit eine politische Festlegung vorzunehmen, wie die Gelder verteilt werden sollen und wie sie über mehrere Jahre zu verwenden sind. Dadurch haben wir die Möglichkeit gegebenenfalls die Mittel anzusparen, um sie dann später für innovative oder investive Maßnahmen in Schienenverkehr zu nutzen. Das Sondervermögen schafft Handlungsspielraum und Flexibilität bei der Verwendung der zusätzlichen Mittel. 

Wir setzen auf innovative und umweltfreundliche Antriebssysteme. Mit CO2-armen Antriebstechnologien leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Ob wir uns beispielsweise den Windstrom an der Westküste zu Nutzen machen, um die Züge mit Wasserstoff zu betreiben oder welche Antriebsformen sich letztendlich durchsetzen werden, ist heute noch nicht absehbar. Wir wollen uns diesbezüglich auch nicht von vornherein den Möglichkeiten verschließen. Aber eins ist klar, mit dem Sondervermögen werden wir das Thema weiter pushen.

Unterm Strich bleibt festzuhalten, mit den zusätzlichen Regionalisierungsmitteln und den erklärten Maßnahmen, werden wir den ÖPNV und den SPNV bei uns im Land attraktiver, kundenfreundlicher und nachhaltiger gestalten. Das ist unsere Offensive, um Bus und Bahn den Menschen näher zu bringen. 

Wenn wir heute über Energiewende reden, dann kommen wir um die Sektorenkopplung nicht umhin. Die E-Mobilität ist ein solcher Sektor der Energiewende. Im Bereich des SPNV bin ich bereits darauf eingegangen. Aber E-Mobilität hat weit mehr Potential, denn sie ist in allen Mobilitätsbereichen umsetzbar. Ob es nun der SPNV, der ÖPNV oder beim Individualverkehr ist. E-Mobilität gibt uns die Möglichkeit Strom aus erneuerbarer Energie effizient und vor allem emissionsarm zum Einsatz zu bringen und damit bietet sie ganz neue Speichermöglichkeiten. Doch wir wissen, dass E-Mobilität, gerade im Bereich des Individualverkehrs, nur wenig verbreitet ist. Anstatt also hier mit Kaufprämien zu locken, wie es die Bundesregierung macht, brauchen wir eine Förderung im Bereich der Forschung, um die Speichermedien und die Ladetechnik weiterzuentwickeln und um sie zu normieren. Vor allem brauchen wir rechtliche Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten die die Errichtung und den Betrieb von Ladepunkten erleichtert. Denn niemand kauft sich ein E-Mobil, wenn das entsprechende Ladenetz nicht zur Verfügung steht.

Weitere Artikel

Pressemitteilung · 07.11.2024 SSW bereit für die Bundestagswahl: Eine starke Stimme für den Norden in Berlin

Zum Bruch der Ampel-Regierung und der Aussicht auf vorgezogene Bundestagswahlen erklärt der Landesvorsitzende des SSW, Christian Dirschauer:

Weiterlesen

Pressemitteilung · Kiel · 08.11.2024 Chersons Tag der Befreiung: Unterstützung nötiger denn je

Am 11. November jährt sich der Tag der Befreiung von Kiels Partnerstadt Cherson von der russischen Besatzung zum zweiten Mal. Dazu erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion:

Weiterlesen

Pressemitteilung · 07.11.2024 Seidler zum Ampel-Aus: Der SSW bleibt die starke Stimme des Nordens in Berlin

Nach dem Ampel-Aus gestern Abend kommentiert der SSW-Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler:

Weiterlesen