Rede · 11.10.2017 Die Vorbildfunktion des Profisports ist nicht zu unterschätzen

Lars Harms zu TOP 30 - Sportentwicklungsplan für Schleswig-Holstein

„Eine landesweite Sportentwicklungsplanung kann auch dazu führen, dass sich auch die vielen Kommunen auf den Weg begeben!“

Der Sport ist eine gesellschaftliche Aufgabe und betrifft daher auch alle. Es ist daher wenig verwunderlich, wenn die wenigen einzelnen Pläne und Vorhaben etwas unübersichtlich daherkommen. Vor diesem Hintergrund ist es unserer Auffassung nach völlig richtig, dass das Land jetzt eben diese übergeordnete Planung in die Hand nehmen will. Denn oftmals ist es so, dass viele Vorhaben viel zu kleinteilig angedacht werden und es nur wenige schaffen, über den eigenen Tellerrand zu gucken. Oftmals gilt das Motto: Jeder macht hier sein eigenes Ding. Klar, es gibt natürlich auch andere Beispiele. Nichtdestotrotz ist es an der Zeit, dass die Landesregierung nun eine zukunftsorientierte und langfristige Planung auf den Weg bringen will. Sehr viel ist in den vergangenen Jahren in den Schleswig-Holsteinischen Sport investiert worden. Doch davon haben meist nur die bestehenden Strukturen profitiert. Dies ist nicht weiter verwerflich, jedoch ist es mit Sicherheit förderlich, dass man nun die langfristige Perspektive besser nutzen will. Nur so kann Nachhaltigkeit fruchten und nur so kann Schleswig-Holstein eine Sportentwicklungsplanung aufzeichnen, von denen auch die kommenden Generationen noch profitieren können, oder besser gesagt sollten. Was mir in dieser Hinsicht jedoch wichtig ist zu betonen ist, auch diejenigen mitzunehmen, die in der gelebten Praxis die größte Verantwortung tragen: Nämlich die jeweils einzelnen Kommunen und Vereine. An ihnen hängt die größte Traglast, sie übernehmen nicht nur die langfristige Pflege, sondern mit ihnen steht und fällt ein jedes Vorhaben. Von daher wäre es sicher nicht schlecht, neben den kommunalen Landesverbänden auch die betroffenen Kommunen vor Ort zu Wort kommen zu lassen. Schließlich hat jede Kommune eine andere Ausgangslage und jede von ihnen hat auch ihre eigenen Interessen und Wünsche. All dies gilt es zu berücksichtigen, auch um die wertvolle Motivation nicht zu vergeuden. Ich bin daher sehr gespannt auf den von den regierungstragenden Fraktionen aufgezeichneten Weg. Vor allem die Bevölkerungsbefragung klingt zunächst interessant. Eine solche Befragung zu einem solchen Komplex hat es bisher noch nicht gegeben. Von daher stellt sich natürlich die Frage, wie dies alles vonstattengehen soll? Vor allem: Wer genau ist mit der Bevölkerung gemeint? All dies kann man im Ausschuss sicherlich noch weiter vertiefen. Insgesamt klingt dies zunächst einmal nach einem sehr ambitionierten Vorhaben. Nun muss sich zeigen, ob die Umsetzung ebenso ambitioniert voranschreiten kann. 

Noch ein Wort zu der Kritik, die in den letzten Tagen von unterschiedlichen Seiten in dieser Hinsicht  an die Landespolitik gerichtet wurde: Sportförderung ist keine Steuerverschwendung! Und auch den Profisport kann und darf man unterstützen. Wer meint, Profisportförderung sei unzulässig, der müsste diese Kritik für jedes einzelne geförderte Wirtschaftsunternehmen hier im Land ausweiten.  Profisportförderung ist im Grunde genommen nichts anderes als Wirtschaftsförderung. Die heimische Wirtschaft zu unterstützen ist im Prinzip Kernaufgabe von allen politischen Ebenen. Wer also meint, Profisport sei nicht unterstützenswert, der sollte sich in dieser Hinsicht vielleicht nochmal den einen oder anderen Gedanken machen. Im Übrigen ist auch die Vorbildfunktion des Profisports für unsere Gesellschaft nicht zu unterschätzen.

Alles in allem ist der hier vorliegende Antrag durchaus positiv zu bewerten. Eine landesweite Sportentwicklungsplanung kann endlich auch dazu führen, dass sich auch die vielen Kommunen auf den Weg begeben, die dies bisher noch nicht gemacht haben. 

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