Pressemitteilung · 15.07.1999 Spoorendonk besucht HDW in Kiel: "Bundesregierung darf bei der Werftenhilfe nicht kürzen!"
Die SSW-Landtagsabgeordnete, Anke Spoorendonk nahm heute gemeinsam mit dem SSW-Sekretär Gerhard Jessen und zwei Mitarbeitern der SSW-Landtagsvertretung an einem Besuch bei der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) in Kiel teil. Wichtigster Punkt der Gespräche war vor dem Hintergrund des starken koreanischen Preis-Dumpings im Handelsschiffbau die aktuelle Wettbewerbsfähigkeit der Werft und die Frage der zukünftigen Werftenhilfe. Anke Spoorendonk und Vorstandsmitglied Hans-Artur Wilker sowie Betriebsratsvorsitzender Herbert Baresel waren sich darüber einig, daß die HDW bei einem weltweiten Abbau der Subventionen für den Schiffsbau im Handelsschiffbau voll wettbewerbsfähig sei. Die aktuelle Lage sei jedoch bedenklich. Die HDW-Vertreter wiesen darauf hin, daß man mit den Preisreduzierungen seitens der Koreanischen Werften von zuletzt bis zu 30% bei Container-Schiffen nicht konkurrieren könne. Obwohl die HDW mit ihren beiden Sparten Marineschiffbau und Handelsschiffbau in den letzten Jahren insgesamt erfolgreich war, kann auch die größte Werft Deutschlands auf die Wettbewerbshilfe von Bund und Land nicht verzichten, wenn für sie nachteilige innereuropäische Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden sollen. "Es ist wichtig darauf hinzuweisen, daß es sich bei den deutschen Werften - und dies gilt insbesondere für die HDW - um hochtechnologische moderne Arbeitsplätze mit einer hohen Ausbildungsquote und vielen inländischen Zulieferfirmen handelt. Es ist deshalb weiterhin eine nationale Aufgabe, den Schiffbau als strategische Industrie zu fördern und die Existenz der Werften zu sichern. Der SSW fordert die Bundesregierung auf, die Wettbewerbshilfe für die Werften nicht wie zuletzt geplant zu kürzen, " so Anke Spoorendonk, die den HDW-Vertretern zusicherte, daß der SSW bei den kommenden Haushaltsberatungen im Landtag sich weiter für einen angemessenen Landesanteil an der Werftenhilfe einsetzen wird. Ferner sei sie bereit, auch über die internen Verteilung der Werftenhilfe zwischen den Schleswig-Holsteinischen Werften zu diskutieren.