Pressemitteilung · 16.04.2004 SSW-Gesetzentwurf: Sechsjährige Grundschule auf freiwilliger Basis
Wenn es nach dem SSW geht, können Schulkinder in Schleswig-Holstein zukünftig die ersten sechs Schuljahre an der Grundschule verbringen. Die Vorsitzende des SSW im Landtag, Anke Spoorendonk, hat heute einen entsprechenden Gesetzentwurf eingebracht, den der Landtag in der übernächsten Woche diskutieren wird.
Zukünftig soll es Schulkonferenzen möglich sein, auf freiwilliger Basis die sechsjährige Grundschule einzuführen. Eine entsprechende Öffnungsklausel im Schulgesetz würde es ermöglichen, die erweiterte Grundschule einzuführen, wenn es von der Schule und den Eltern gewünscht wird.
Spätestens seit der PISA-Studie wissen wir, dass es besser ist, die Schulkinder länger gemeinsam zu unterrichten, statt sie schon nach der vierten Klasse zu sortieren. Eine erweiterte Grundschule hat auch den Charme, dass kleine Grundschulen in ländlichen Gebieten erhalten werden können und so die kleinsten Schulkinder nicht schon kilometerweit durch das Land fahren müssen, um zur Schule zu kommen.
Die Landes-SPD hat bereits erklärt, dass ihr Ziel die ungeteilte Schule bis zur zehnten Klasse ist und die Grünen möchten eine neunjährige Schule nach finnischem Vorbild. Beide wollen aber erst nach der Landtagswahl damit beginnen. Wir meinen, dass jetzt schon ein erster Schritt hin zur ungeteilten Schule getan werden muss.
Im Moment wallfahrten alle Bildungspolitiker nach Finnland, um dort die ungeteilte Schule zu besichtigen. Man muss aber nicht an den Polarkreis reisen um zu sehen, wie eine ungeteilte Schule in Schleswig-Holstein funktionieren kann. Die dänischen Schulen in Landesteil Schleswig arbeiten seit Jahrzehnten mit einer sechsjährigen Grundschule und werden zunehmend zur ungeteilten Schulen bis zur zehnten Klasse ausgebaut. Diese Erfahrungen vor Ort müssen genutzt werden, fordert die SSW-Bildungspolitikerin Spoorendonk.