Press release · 28.04.2005 Der Landesrechnungshof hat von der Minderheitenpolitik wenig verstanden - 26.05.2005
Der SSW kritisiert die Forderung des Landesrechnungshofs, den Friesisch-Unterricht an Schulen zu reduzieren. Von der Minderheitenpolitik in Schleswig-Holstein har man im Rechnungshof offensichtlich nichts kapiert, kritisiert der friesische Landtagsabgeordnete Lars Harms.
Der Rechnungshof erbringt hier einmal mehr den Beweis, wie schief es gehen kann, wenn man Politik nur anhand von betriebswirtschaftlichen Kriterien bewertet. Ich erwarte, dass der Präsident des Landesrechnungshofs sich von diesem aberwitzigen Vorschlag seines Hauses distanziert.
Der Friesisch-Unterricht in den Schulen Schleswig-Holsteins ist eine Erfolgsgeschichte. Immer mehr junge Menschen in Nordfriesland und auf Helgoland lernen wieder ihre regionale Sprache. Dieser Erfolg darf nicht durch Kleinkrämerei und fehlendes Verständnis für die regionalen Minderheitenkulturen aufs Spiel gesetzt werden, warnt Lars Harms.
Der Landesrechnungshof fordert in seinen Bemerkungen 2005, dass der Friesischunterricht auf Schwerpunktschulen begrenzt wird und dass die Zahl der friesisch Sprechenden untersucht werden soll. Letzteres Widerspricht der Landesverfassung und dem Friesischgesetz, wonach das Bekenntnis zu einer nationalen Minderheit frei ist und von Amts wegen nicht überprüft werden darf.