Press release · 24.10.2019 Zensus 2021: Viel Aufwand - wenig Nutzen
Die Landtagsabgeordnete Jette Waldinger-Thiering (SSW) hat den Bund aufgefordert, den Zensus 2021 um fünf Jahre zu verschieben. Aufwand und Nutzen stünden in keinem Verhältnis, die Bürger lehnten den Zensus ab, und das Geld würde für wichtigere Herausforderungen benötigt, so die Eckernförderin. Etwa für Klimaschutz und Bildung.
Mit Gesamtkosten von fast 700 Millionen Euro war der Zensus 2011 nicht gerade ein Schnäppchen. Schon gar nicht für die Kreise und kreisfreien Städte, die erhebliche zusätzliche Personalressourcen dafür aufwenden mussten. Schon im Jahr 2021 steht der nächste Zensus an. Das ist "purer Wahnsinn", meint die Eckernförder SSW-Landtagsabgeordnete Jette Waldinger-Thiering. Sie forderte jetzt den Bund auf, die Volkszählung zu verschieben.
"Der Zensus 2011 mag in der Sache gerechtfertigt gewesen sein. Mit der ersten Volkszählung seit der Wiedervereinigung Deutschlands galt es, sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Das kann ich noch nachvollziehen, auch wenn die Kommunalverwaltungen daran fast erstickt wären", so die SSW-Abgeordnete.
"Dass dieses Bürokratiemonster allerdings 10 Jahre später schon wieder aus dem Käfig gelassen werden soll, ist niemandem zu vermitteln."
Allein im Kreis Rendsburg-Eckernförde mussten für den Zensus 2011 ganze 20 zusätzliche Personalstellen eingerichtet werden, um die Aufgabenlast bewältigen zu können. Geld, dass im Klimaschutz oder der Bildung viel dringender gebraucht würde, meint die SSW-Politikerin:
"Aufwand und Nutzen einer weiteren Volkszählung stünden in keinem Verhältnis. Ein großer Teil der Bevölkerung lehnt den Zensus ohnehin ab, die Akzeptanz wird also weiter sinken. Die Menschen erwarten zurecht von der Politik, dass sie die akuten Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen, endlich anpackt: Dazu gehört die Bekämpfung von Kinder- und Altersarmut, mehr Qualität in der Bildung, bezahlbarer Wohnraum und ökologische Nachhaltigkeit - aber mit Sicherheit kein zweiter Zensus", sagt Jette Waldinger-Thiering.
"Der Bund täte gut daran, den Zensus um mindestens fünf Jahre zu verschieben, statt jetzt auf Teufel-komm-raus sinnlos Steuergelder zu verbrennen", so die Eckernförder Abgeordnete.