Pressemitteilung · 03.12.2001 Das gegliederte Schulsystem hat keine Zukunft
Die bildungspolitische Sprecherin des SSW Anke Spoorendonk war nicht wirklich überrascht über das schlechte Abschneiden des deutschen Schulsystems im internationalen Vergleich:
Es sollte allen Verantwortlichen zu denken geben, dass in den Industrieländern, die im Schulleistungstest Pisa weit vor der Bundesrepublik liegen, die Schülerinnen und Schüler bis zur neunten Klasse gemeinsam die Schule besuchen. Wenn es also eines letzten Beweises bedarft hat, dann haben wir es jetzt schwarz auf weiß: Das gegliederte Schulsystem hat keine Zukunft. Es verschlechtert die Chancengleichheit für Schülerinnen und Schüler aus sozial schwachen Familien und trägt dazu bei, dass die Bundesrepublik ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr bringt. Denn ohne gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann kein Staat konkurrenzfähig bleiben, so Anke Spoorendonk.
Die SSW-Politikerin wies darauf hin, dass der SSW schon seit Jahren in den bildungspolitischen Debatten des Landtages grundlegende Reformen des Schulsystems und auch der Lehrerausbildung gefordert hat: Leider versucht man immer nur an den Problemen herumzudoktern, statt endlich das gegliederte Schulsystem aufzubrechen. Die Mehrheit im Landtag war nicht einmal bereit, kleine Schritte in diese Richtung zu gehen, zum Beispiel wurde im Frühjahr die Forderung des SSW nach der Einführung einer regionalen Öffnungsklausel für eine sechsjährige Grundschule abgelehnt. Jetzt müssen wir endlich eine grundlegende Reform des Schulsystems in Angriff nehmen, so Anke Spoorendonk.