Pressemitteilung · 11.01.2021 Es reicht, Frau Prien!
Zur Diskussion über Präsenzunterricht nach Stundenplan für Abschlussklassen erklärt die bildungspolitische Sprecherin des SSW im Landtag, Jette Waldinger-Thiering:
So langsam frage ich mich, welchen Teil des Wortes Infektionsschutz Bildungsministerin Prien nicht verstanden hat.
Entgegen aller Ankündigungen sollen die Abschlussklassen nun offenbar doch Unterricht nach Stundenplan erhalten - in allen Fächern bei konsequenter Anwesenheitspflicht. Mit dieser Kehrtwende gibt sich die Bildungsministerin weiterhin alle Mühe, noch mehr Unruhe in die Schulen zu tragen.
"The same procedure as last year, Miss Prien? - The same procedure as every year, students". Das kann so nicht weiter gehen!
Dass die Schülerinnen und Schüler jetzt doch stundenlang dicht an dicht in der Klasse sitzen sollen, ist nicht nur aus Sicht des Infektionsgeschehens fatal. Auch für die Abschlussprüfungen wäre ein schwerpunktbezogener Präsenzunterricht in den prüfungsrelevanten Fächern sinnvoller gewesen. Unsere SchülerInnen sind seit dem Frühjahr 2020 im Alarmmodus. Die Möglichkeit, den Stress in der Freizeit abzubauen, durch Sport, Kultur und Kontakte, blieb ihnen weitgehend verwehrt. Prien sollte deshalb den Fokus auf die Prüfungen legen statt auf Wunschkonzerte.
Sie stünde im regelmäßigen Austausch mit allen schulrelevanten Beteiligten, erzählte Karin Prien jüngst Jugendreportern vom SHZ. Wer die Mitteilungen der Verbände und Institutionen liest, bekommt da allerdings ein völlig anderes Bild. Weder die SchülerInnen noch Lehrkräfte, ElternvertreterInnen oder Gewerkschaften fühlen sich auf der Reise mitgenommen.
Die Familien sind verunsichert und mürbe angesichts der anhaltenden Pandemie mit all ihren Einschränkungen. Das Letzte, was sie jetzt brauchen, sind weitere sinnlose Kehrtwenden aus dem Bildungsministerium. So langsam reicht es, Frau Prien!